Wettbewerb Wohnüberbauung Vogelwinkel, Baar

Wettbewerb Wohnüberbauung Vogelwinkel, Baar

Der Planungsperimeter liegt am Siedlungsrand des Himmelrichquartiers und bildet einen Einschnitt in das bereits bebaute Siedlungsgebiet. Die neue Bebauung schliesst diese Lücke gegen Osten. Die Topographie zeichnet sich durch die gegen Süden zunehmend steiler werdende Hanglage gegen den Geissbüelboden aus. Die weite Fläche der angrenzenden Landwirtschaftszone wird durch den dichten und markanten Waldrand geprägt, welcher den östlichen Abschluss dieses Landschaftsraumes bildet. Der Aussichtsschutz vom Wanderweg am Waldrand her auf die Lorzenebene, den Zugersee und die Alpen wird vor Ort verständlich.
Die im Quartiergestaltungsplan angestrebte Verzahnung von Siedlungs- und Landschaftsraum wird neu interpretiert. Durch die Zusammenfassung der geforderten einzelnen Zwischenräume der Bebauung zu einem einzigen Grossen im Bereich des Sichtkorridors entspricht dieser in Bezug auf Dimension und Ausgestaltung dem Massstab des Landschaftsraumes und nicht demjenigen der Bebauung. Die öffentlichen Freiräume befinden sich folgerichtig in diesem freibleibenden Bereich. Die Distanz der Baukörper zur Perimetergrenze und die Raumfolge gegen die ostseitige Wiese ergeben eine spannende Verschränkung von Siedlungs- und Landschaftsraum.
Die Bebauung selber orientiert sich an der Topographie und einer optimalen Ausrichtung aller Wohnungen. Drei mehrfach leicht abgeknickte, dreigeschossige Zeilen verlaufen in Nordsüdrichtung quer zum immer stärker ansteigenden Hang. Am Übergang vom flacheren zum steileren Teil des Geländes sind sie unterbrochen. Die Zeilen sind dem natürlichen Terrainverlauf entsprechend höhenmässig gestaffelt. Im flacheren Bereich liegt jeder der aneinandergeschobenen Zweispänner auf einer eigenen Höhenlage, gegen den ansteigenden Hang sind die doppelten Zweispänner als Splitlevel organisiert. Die leicht abgeknickten Gebäudezeilen ermöglichen die Anordnung verschiedenster Wohnungstypen mit unterschiedlicher Ausrichtung und eigenständigem Charakter.
Das Umgebungskonzept nimmt das vorgefundene Bild der baumbestandenen, fliessenden Wiesenlandschaft auf und übersetzt es in einen starken, Identität stiftenden Siedlungsfreiraum. Die markante natürliche Topografie wird durch eine Modellierung mittels Böschungen aufgefangen. Es entstehen unterschiedlich proportionierte, benutzbare Terrassen, gleichzeitig kann der Hang weiterhin mehrseitig durchfliessen. Im oberen, steileren Bereich der Eigentumswohnungen schaffen die Böschungen zugleich eine klare Abtrennung  zwischen den einzelnen Privatgärten.
Die Erschliessungswege mäandrieren die Böschungen hoch und spannen so Zonen auf den einzelnen Terrassen auf. Diese sind unterschiedlich bespielbar und können sich im Laufe der Jahre an die sich ändernden Altersgruppen der Bewohner angepasst werden. Die quartierübergreifenden, gemeinschaftlichen Nutzungen konzentrieren sich entlang der neu zu benennenden Erschliessungsstrasse, siedlungsinterne Spiel- und Aufenthaltszonen ergänzen auf den oberen Ebenen die Vielfalt der Aussenräume. So kann eine grosse Anzahl an Begegnungs- und Rückzugsorten für alle Altersklassen angeboten werden.

 

Standort
Vogelwinkel, Baar

Bauherrschaft
Korporation Baar

Auftragsart
Wettbewerb

Tätigkeit
Entwurf

Bilder
Röck Baggenstos Architekten